Aus dem Kreistag:
AVR-Unternehmen wirtschaftlich gut aufgestellt,
GRN Gesundheitszentren bereiten Sorgen
Ein Schwerpunkt der letzten Sitzung des Verwaltungs- und Finanzausschusses des Kreistags war die Feststellung der Jahresabschlüsse 2019 der Eigengesellschaften und Beteiligungen des Rhein-Neckar-Kreises - AVR KommunalService GmbH, AVR BioTerra GmbH & Co. KG, AVR UmweltService GmbH, GRN Gesundheitszentren Rhein-Neckar gGmbH, Jugendeinrichtung Stift Sunnisheim gGmbH, Schwetzinger SWR Festspiele gGmbH und KliBA gGmbH.
Kreisrat Peter Riemensperger wies in seiner Stellungnahme für die Freien Wähler darauf hin, dass die Jahresabschlüsse der AVR-Gesellschaften erneut positiv sind.
Der letzte Jahresabschluss der AVR Kommunalservice GmbH vor der Umwandlung in eine Körperschaft des öffentlichen Rechts schließt mit einem Überschuss von 621.000 € ab, nach 1,2 Millionen € in 2018.
Vor allem deutlich höhere Personalaufwendungen und gestiegene Abschreibungen führten zu diesem geringeren Gewinn.
Das Jahresergebnis der AVR BioTerra GmbH & Co. KG überrasche auf den ersten Blick, so Peter Riemensperger. Ein Gewinn von fast 1,8 Millionen € im ersten Geschäftsjahr sei im Vorfeld nicht zu erwarten gewesen.
Grund hierfür ist, dass die Anlage zum Jahreswechsel noch als Anlage im Bau im Probebetrieb lief und erstmals nach ihrer Abnahme Abschreibungen abfallen werden.
Ein Wermutstropfen in diesem Zusammenhang seien die Ertragssteuern, die deshalb gezahlt werden mussten.
Das Jahresergebnis der AVR UmweltService GmbH von 2,3 Millionen € - nach 1,8 Millionen € ein Jahr zuvor - sei mehr als zufriedenstellend, auch wenn zu berücksichtigen sei, dass diese Verbesserung auf im Vergleich zu 2018 um eine Million € geringere Abschreibungen zurückzuführen ist.
Unverändert bereite den Freien Wählern die wirtschaftliche Entwicklung bei den GRN Gesundheitszentren Sorgen.
Erneut musste eine zu geringe Steigerung des Landesbasisfallwerts für Baden-Württemberg verzeichnet werden. Die Steigerung reichte wieder nicht aus, um den tariflichen Anstieg der Gehälter der Klinikbeschäftigten und die höheren Sachkosten auszugleichen.
Hinzukomme, dass Lücken wegen fehlender Fachpflegekräfte mit dem Einsatz von externen Honorarkräften geschlossen werden mussten.
Das Delta zwischen Aufwendungen und Erträgen werde deshalb von Jahr zu Jahr größer, stellte Peter Riemensperger fest. Die negativen Jahresergebnisse der GRN steigen kontinuierlich und sind nunmehr auf über 6,5 Millionen € angewachsen.
Aber es habe 2019 bei den GRN durchaus auch erfreuliche Entwicklungen gegeben: Aufgrund von Mehrleistungen konnten in Budgetverhandlungen für die GRN-Kliniken Sinsheim und Weinheim deutliche Verbesserungen erzielt werden.
Im Hinblick auf die Erfahrungen mit Corona seien die Freien Wähler gespannt, ob nun bei Bund und Land ein Umdenken stattfindet, was die finanzielle Ausstattung der Kliniken angeht. Schließlich war man nach Ausbruch der Pandemie froh um jedes vorhandene Intensivbett.
Was die Stift Sunnisheim gGmbH angehe, freute sich Peter Riemensperger, dass mit dem Wechsel der Geschäftsführung offenbar die erhoffte Konsolidierung der Jugendeinrichtung einhergeht.
Zwar sei auch 2019 mit 583.000 € ein hoher Jahresfehlbetrag entstanden – nach Verlusten von 1,1 Millionen € in 2018 stimme aber die Tendenz.
Alle Jahresabschlüsse 2019 sind geprüft und es wurden uneingeschränkte Bestätigungsvermerke erteilt. Deshalb stimmten die Freien Wähler gerne der Feststellung der Jahresabschlüsse zu.